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Tipps

Akne? Das hilft

Ahhh, es ist zum aus der Haut fahren: Julian ist frustriert. Der 15-Jährige hat heute Gruppenarbeit. Hannah ist auch dabei. Er schwärmt für sie und will sie gerne beeindrucken. Und dann das: zwei riesige Pickel mitten im Gesicht. Hautunreinheiten kennen fast alle Teenager, aber auch Erwachsene. Häufig sind es allerdings mehr als Mitesser. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Jugendlichen unter Akne leiden. Die gute Nachricht: Sie ist behandelbar und es gibt dagegen nützliche Tipps.

Dos and Dont‘s bei Akne

Das Team des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD) hat einige Pflegetipps zusammengestellt:

  • Die Reinigung der Haut sollte nicht zu aggressiv sein – das kann Entzündungen noch verstärken.

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    Speziell für unreine Haut oder Akne entwickelte Syndets befreien sanft von überschüssigem Talg und Hautschüppchen.

  • Die Pflege sollte nicht zu fetthaltig sein – günstiger ist eine leichte Feuchtigkeitspflege auf Öl-in-Wasser-Basis.
  • Make-up ist erlaubt – die Produkte sollten jedoch nicht-komedogen sein. Antiseptische Abdeckcremes können hilfreich sein, um Pickel zu kaschieren.
  • Mitesser und Pickel nicht selbst ausdrücken – das kann Entzündungen und die Bildung von Narben fördern. Besser ist eine professionelle Ausreinigung bei einer geschulten Kosmetikerin, welche die hautärztliche Therapie sinnvoll ergänzen kann.
  • In vielen Hautarztpraxen werden außerdem sanfte mechanische oder chemische Peelings angeboten, die eine überschüssige Verhornung beseitigen und für ein feineres, frischeres Hautbild sorgen.

Unreine Haut oder Akne?

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Vereinzelte Pickel und gerötete Hautstellen – sie kennzeichnen unreine Haut. Verantwortlich dafür sind hormonelle Veränderungen in der Pubertät. Denn diese führen dazu, dass die Hautfettdrüsen stärker aktiv sind und die Hautporen dadurch durch Hornzellen verstopft werden. Das bedeutet: Hautfett und -öle können nicht richtig abtransportiert werden und stauen sich – Hautunreinheiten sind die Folge. Wie viel Talg produziert wird, ist übrigens individuell verschieden. Denn es kommt darauf an, wie empfindlich die Talgdrüse auf die Hormone, konkret das Geschlechtshormon Androgenen, reagiert.

Kommt es zu Pickeln lassen sie sich in zwei Kategorien einteilen:

Mitesser: Das sind kleine, geschlossene Hügel auf der Haut, auch Komedonen genannt. Wenn sie einen schwarzen Punkt aufweisen, werden sie offene Mitesser genannt. Die Verfärbung geht auf Melanin zurück, einem Hautfarbstoff, der sich in Verbindung mit Sauerstoff dunkel färbt.

Papeln oder Pusteln: Das sind wiederum entzündete Mitesser. Papeln sind Knötchen, die sich unter der Hautoberfläche ertasten lassen. Kommt noch ein Eitersäckchen dazu, hat man einen unbeliebten Eiterpickel, genannt Pustel.

Mit der richtigen Reinigung und Pflege lässt sich die unreine Haut meist in den Griff bekommen, wie der Verband berichtet. Die AOK rät Jugendlichen in dem Zusammenhang dazu, „auf Experimente aus der Drogerie oder dem Supermarkt am besten weitestgehend verzichten“.

Akne

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Die unreine Haut ließe sich als Basis von Akne umschreiben: Wenn es nicht bei ein oder zwei Mitessern bleibt und Pickel immer wiederkehren, spricht man von Akne. Charakteristisch dafür ist eine fettglänzende Haut, medizinisch Seborrhoe genannt. Durch die vermehrte Talgproduktion und deren Folgen finden dann Propioni-Bakterien besonders gute Voraussetzungen, um sich zu vermehren. Sie begünstigen, dass entzündliche Papeln und eitrige Pusteln entstehen. Meistens treten sie vor allem im Gesicht, aber auch an Brust, Rücken und Oberarmen auf.

Anhand der Anzahl der Mitesser und Pickel wird Akne in drei Formen unterteilt:

  • Leichte Akne, Akne comedonica: Dabei sind in allererster Linie Mitesser aktiv, keine Pickel. So entstehen keine tiefen Entzündungen und Aknenarben bleiben aus.
  • Mittelschwere Akne, Akne papulopustolosa: Bei ihr treten deutlich mehr Eiterpickel und Knötchen auf. Allerdings kommt es auch hier selten zu tiefen Entzündungen und Aknenarben.
  • Schwere Akne, Akne conglobata: Sie ist die schwere Form der Akne, gekennzeichnet von schmerzhaften Entzündungen, sehr vielen und tiefen Pickeln. Es bilden sich Aknenarben, weil sich unter einzelne Pickel mithilfe von Gängen unter der Haut verbinden.

Frühzeitig zum Hautarzt

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„Die jungen Menschen leiden oft sehr unter der Akne“, berichtet Prof. Dr. Martin Schaller von der Universitäts-Hautklinik Tübingen. Gerade in einem Alter, in dem erste Kontakte zwischen Jungen und Mädchen geknüpft werden, können Selbstbewusstsein und soziale Interaktionen von der sichtbaren Hauterkrankung sehr beeinträchtigt werden. Hinzu kommt die Gefahr, dass entzündliche Papeln, Pusteln und Knoten Narben hinterlassen – vor allem, wenn die jungen Menschen selbst daran „herumdoktern“ und die Akne nicht fachgerecht behandelt wird. Deshalb rät Schaller, frühzeitig einen Hautarzt aufzusuchen. Auch wenn Arztbesuche ja eher uncool sind. Aber der Dermatologe wird geeignete Maßnahmen empfehlen, mit denen sich der Hautbefund bessern und Narben vorbeugen lässt. Oftmals sind wirksame Akne-Mittel übrigens verschreibungspflichtig.

Verschiedene Wirkstoffe gegen Akne

Für die Behandlung der Akne werden verschiedene Wirkstoffe zur äußerlichen Anwendung wie Benzoylperoxid, topische Retinoide und Azelainsäure eingesetzt, auch in Kombination mit Antibiotika. Akne-Mittel können anfangs die Haut austrocknen und Spannen, Brennen oder Stechen hervorrufen. „Nicht selten wird dann die Therapie vorzeitig abgebrochen“, so die Erfahrungen des Hautarztes. Um die Verträglichkeit zu verbessern, sollte die Anwendung langsam einsetzen.

Sonderfall Isotretinoin

Sehr wirksam bei ausgeprägten Formen der Akne ist die Einnahme von Isotretinoin. „Sorgen bezüglich Nebenwirkungen sollten mit dem Hautarzt vertrauensvoll besprochen werden“, sagt Prof. Schaller. In niedriger Dosierung sei das Medikament meist gut verträglich. Aber: Eine Schwangerschaft muss unter der Einnahme von Isotretinoin und noch einen Monat danach unbedingt ausgeschlossen werden. Sonst könne es zu schweren Schädigungen des Ungeborenen kommen. Bei allen jungen Frauen, die Isotretinoin erhalten, müsse daher, so der Experte, eine zuverlässige und sichere Verhütung mit der Antibabypille gewährleistet sein. Hormonelle Kontrazeptiva hätten auch einen günstigen Effekt auf die Akne.

Behandlung erfordert Geduld

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„Die Therapie der Akne erfordert allerdings Geduld“, räumt Prof. Schaller ein. Die Anwendung der empfohlenen Behandlungsmaßnahmen sollte so konsequent erfolgen wie das tägliche Zähneputzen. Auch wenn es Jugendlichen wie „eine Ewigkeit“ erscheint: Mit einem halben Jahr Therapie ist meist zu rechnen. „Dann hat sich aber bei einem Großteil der Patienten die Akne verabschiedet“, motiviert Prof. Schaller.

Ernährung im Blick behalten

Viel Gemüse statt Pommes, Obst statt Süßigkeiten und Vollkorn- statt Weißmehlprodukte: Prof. Schaller legt seinen Akne-Patienten eine ausgewogene Ernährung ans Herz. Das täte nicht nur der Haut gut, sondern halte auch noch fit. Von Milch würde er eher die Finger lassen, denn sie stehe im Verdacht, Akne zu verschlimmern.

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